Clickertraining: Einfache Hundeerziehung für dich und deinen Vierbeiner

Ein Clicker ist ein einfaches, aber effektives Trainingsgerät, mit dem du deinen Vierbeiner erziehen kannst. Erwünschtes Verhalten belohnst du sofort – mit einem Click und einem Leckerchen. Dadurch lernt dein Hund schnell Neues dazu. Mit Clickern erzielst du schon nach kurzer Zeit verblüffende Erfolge. Allerdings ist es wichtig, deinen Hund mit dieser Methode von Anfang an richtig zu trainieren.

Was ist ein Clicker?

Ein Clicker ist ein Knackfrosch in einem Kunststoffgehäuse. Wenn du den Knopf betätigst, ertönt ein lautes „Klick-Klack“. Das Geräusch ist neutral und klingt immer gleich. Darum funktioniert es zur Bestätigung besser als ein Lob mit deiner Stimme. Wenn du deinen Vierbeiner verbal lobst, hört sich deine Stimme mal überschwänglich, mal ruhig an. Dadurch sind deine Signale für deinen Hund nicht eindeutig. Das Klick-Geräusch vermittelt ihm immer auf die gleiche Weise: „Gut gemacht! Dafür bekommst du eine Belohnung!“ Das Tier vertraut dem Geräusch.

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Woher kommt das Clickertraining?

Das Clickertraining wird oft als „neue“ Methode der Hundeerziehung betrachtet. Dabei basiert die Methode auf Erkenntnissen aus dem Jahr 1918: Der russische Physiologe Iwan Pawlow untersuchte die Verdauungsprozesse bei Hunden. Dabei entdeckte er, dass die Vierbeiner speichelten, wenn seine Assistenten Futter brachten. Das gleiche passierte, wenn die Hunde nur die Schritte der Assistenten hörten. Offenbar verbanden die Hunde den Klang der Schritte mit Futter. Um diese Theorie zu überprüfen, setzte Pawlow als nächstes eine Glocke ein. Vereinfacht gesagt, lief das Experiment folgendermaßen ab: Wenn die Assistenten das Futter brachten ließ er die Glocke erklingen. Nach einer Weile speichelten die Hunde bereits, wenn nur sie die Glocke hörten, ohne dass Futter in Sicht war. Pawlow bezeichnete das als „klassische Konditionierung“.

Das Klickgeräusch ist sozusagen die Glocke. Die Hunde lernen, das „Klick-Klack“ wird einer „Belohnung“ zu verbinden. In den meisten Fällen ist das ein ganz besonders schmackhaftes Leckerchen. Aber du kannst auch das Lieblingsspielzeug deines Hundes dafür verwenden.

Wie du das Clickern richtig einsetzt

Wichtig ist, dass du im richtigen Moment auf den Clicker drückst. Nehmen wir an, du möchtest deinem Vierbeiner das Kommando „Sitz“ beibringen. Dann gehst du beim Clickertraining folgendermaßen vor:

  • Du gibst das Kommando „Sitz“.
  • Wenn er sich hinsetzt, drückst du den Clicker und gibst ihm zur Belohnung ein Leckerchen.

Das Ziel der Übung (und anderer) ist, dem Hund beizubringen, dass er für das richtige Verhalten (sich hinsetzen bei dem Befehl „Sitz“) belohnt wird. Dadurch wird das Geräusch für ihn zu etwas Positivem. Wenn du ihm den ersehnten Leckerbissen verwehrst, enttäuscht du seine Erwartung.

Wenn du versehentlich clickerst

Es kann vorkommen, dass du aus Versehen clickerst oder den Clicker mehrfach hintereinander betätigst. In dem Fall bekommt dein Hund trotzdem sein Leckerchen. Schließlich hat er nichts falsch gemacht. Das Klicken ist für deinen vierbeinigen Begleiter das Versprechen, dass etwas Leckeres folgt. Nur deshalb verbindet er das eigentlich neutrale Geräusch (Klick-Klack) mit etwas Gutem.

Wie gewöhne ich meinen Hund an den Clicker?

Zu Anfang hat das Geräusch des Clickers für deinen Hund keine Bedeutung. Er muss erst Schritt für Schritt im Hundetraining lernen, eine Verbindung zwischen dem lauten Signal „Klick“ und einer leckeren Belohnung herzustellen. Besorg dir einen Beutel für deine Leckerlis. Um mit deinem Hund zu trainieren, ist ein ruhiger Ort ideal. Er sollte möglichst nicht abgelenkt werden.

  • Die ersten Klicks passieren, ohne dass du etwas Bestimmtes erwartest. Es geht zunächst nur darum, dass dein Hund das Geräusch mit der Belohnung verknüpft. Das heißt, du klickst und gibst sofort ein Leckerli. Dann wieder ein Klick und sofort ein Leckerli. Wiederhole das zehnmal.
  • Das Leckerchen sollte schon in deiner Hand verborgen sein.
  • Betätige den Knopf und gib deinem Verbeiner das Leckerli sofort nach dem Klick. Dazwischen darf keine andere Handlung passieren. Sonst gelingt die Verknüpfung Geräusch-Belohnung möglicherweise nicht.
  • Sprich deinen Hund während des Clickertrainings nicht an. Nicht vergessen: Das neutrale Geräusch des Clickers ist der Schlüssel.

Um zu überprüfen, ob es geklappt hat, clickerst du, während dein Hund mit etwas anderem beschäftigt ist. Wendet er sich dir aufmerksam zu und erwartet eine Belohnung? Dann hat er es verstanden! Reagiert er auf das Geräusch nicht, haben zehnmal clickern mit Belohnung nicht gereicht. Dann musst du das Training wiederholen.

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Wofür kann ich das Clickertraining einsetzen?

Im Grunde genommen hat jeder Hund vom Welpen bis zum Senior Spaß am Clickertraining und kann damit Neues lernen. Hier ein paar Beispiele zu Verhalten, das dein Hund unkompliziert durch Training erlernen kann:

  • Kommandos: Sitz, Platz, Komm und vieles mehr begreift dein Vierbeiner durch clickern sehr viel schneller als mit anderen Methoden. Sage das Kommando, zum Beispiel: „Platz!“ Legt er sich hin, clickerst du und gibst ihm den verdienten Leckerbissen.
  • Leinenführigkeit: Wenn dein Hund beim Spazierengehen an der Leine zerrt und zieht, bedeutet das für dich Stress. Statt zu schimpfen oder an der Leine zu reißen, drückst du auf den Clicker, wenn die Hundeleine durchhängt. Dadurch zeigst du deinem Vierbeiner, dass er genau für dieses Verhalten das ersehnte Leckerchen bekommt. So hilft das Training auch bei ungewünschten Verhaltensweisen.
  • Pfötchen geben: Nimm drei oder vier Leckerlis in deine linke Hand, balle sie zur Faust und lege die Hand auf den Boden. Dein Handrücken liegt dabei auf dem Boden. Dein Hund riecht das Leckerli. Er wird versuchen, deine Faust zu öffnen. Wenn er mit dem Pfötchen deine Hand berührt, klickerst du und gibst ihm sofort seine Belohnung. Wiederhole das ein paarmal, bis dein Hund diesen Schritt richtig gut ausführt. Danach versteckst du das Futter in deiner anderen Hand. Die Hand auf dem Boden bleibt bei Pfötchenkontakt zu. Trotzdem klickst du und gibst deinem Vierbeiner seine Belohnung. Nach und nach öffnest du beim Klickern deine Hand, bis dein Hund mit seinem Pfötchen deine Handinnenfläche berührt. Wenn das passiert, hast du es geschafft: Er hat dir das erste Mal Pfötchen gegeben! Dann arbeitest du so lange mit dieser Methode weiter, bis die Höhe stimmt.

Die häufigsten Fehler beim Clickertraining

Manchmal gelingt es einfach nicht: Der Hund reagiert nicht auf den Clicker. In dem Fall ist vermutlich bei der Konditionierung etwas schiefgegangen. Fang einfach noch einmal von vorne an. Wichtig ist, dass du nicht gereizt oder verärgert reagierst.

Mögliche Probleme und Fehler beim Clickern:

  • Die gestellten Aufgaben sind zu schwer für deinen Hund.
  • Du clickerst zu früh, zu spät oder im falschen Moment.
  • Der Hund hat die primäre Konditionierung nicht verinnerlicht.
  • Geräusche oder Reize aus der Umgebung stören die Konzentration deines Vierbeiners.
  • Du sprichst mit deinem Hund, sodass er seine Aufmerksamkeit auf deine Stimme und den Clicker gleichzeitig richtet.

Das Clickern ist eine stressfreie Methode der Hundeerziehung, mit der du erwünschtes Verhalten trainierst. Vom Welpen bis zum Senior lernen Hunde anhand einer Belohnung, was erwünscht ist und was nicht – durch positive Konditionierung.

Bildnachweis: © otsphoto | Adobe Stock

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