Welpenratgeber für einen guten Start ins Hundeleben

Wenn du dich entschieden hast, einen Welpen bei dir aufzunehmen, wird er zuerst einmal dein Leben auf den Kopf stellen. Das kleine Fellknäuel erfordert deine ganze Aufmerksamkeit und Liebe. Es lohnt sich, die abenteuerliche Zeit mit viel Geduld und Humor zu nehmen. Wenn du alles richtig anpackst, wird dir dein Vierbeiner für viele Jahre ein treuer Freund sein. Dieser Welpenratgeber kann dir dabei helfen.

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Kannst du einem Hund wirklich ein artgerechtes Zuhause bieten?

Wer ein eigenes Haus oder einen Bauernhof besitzt, darf frei entscheiden, ob er sich einen Hundewelpen kaufen möchte. Anders sieht es aus, wenn du in einer Mietwohnung lebst. Dann bestimmt der Vermieter, ob er Haustiere, und speziell Hunde, in seinen Wohnungen erlaubt, oder nicht. Häufig steht bereits im Mietvertrag, dass Hundehaltung nicht gestattet ist. Damit sollen vor allem Nachbarschaftsstreitigkeiten vorgebeugt werden. Nicht jeder ist ein Hundefreund. Hat ein Nachbar gar Angst vor Hunden oder bellt ihr Vierbeiner viel, hängt schnell der Haussegen schief.

Bei einem guten nachbarschaftlichen Verhältnis und wenig Mietparteien, kann es sich lohnen, nachzufragen, ob alle einverstanden wären, wenn du dir einen tierischen Mitbewohner ins Haus holst. Möglicherweise ließe sich der Vermieter in dem Fall umstimmen. Eine Erlaubnis solltest du dir vor dem Welpenkauf auf jeden Fall schriftlich geben lassen.

Der Welpenkauf: Wo du deinen Welpen finden kannst

Es macht einen Unterschied, ob du ein Hündchen aus dem Ferienland mit nach Hause nimmst, oder vom Züchter holst. Vor allem, wenn es dein erster Hund ist, solltest du ihn von einem Züchter kaufen oder aus dem Tierheim aufnehmen. Für Hundeanfänger ist es wichtig, dass jederzeit eine fachkundige Ansprechperson vorhanden ist.

Welpenratgeber-Tipp: Im Idealfall durfte der Kleine die ersten acht bis zehn Wochen mit seiner Mutter und seinen Geschwistern verbringen und bereits einiges lernen. Aber nicht jeder Vierbeiner hat einen glücklichen Start ins Leben. Bist du unerfahren, schlägt die Freude womöglich in Stress und Zweifel um, wenn nicht alles so klappt, wie du dir das erhofft hast. Der Welpe einer Straßenhündin aus dem Ferienland steckt voller Überraschungen. Nicht nur, dass du nicht weißt, was er und seine Mama womöglich schon erleben mussten: Es ist auch unklar, welche Rassen in dem kleinen Mischling stecken.

Auch interessant: Beißhemmung bei Welpen trainieren: So gehst du vor

Vorsicht ist geboten, wenn Welpen im Internet, zum Beispiel auf Facebook, angeboten werden. Nicht immer ist nachvollziehbar, woher diese Hundewelpen stammt. Allerdings sollte nicht jeder gleich unter Verdacht gestellt werden. Es gibt auch Hobbyzüchter, die ihrer Hündin einfach einmal ermöglichen möchten, Mama zu werden und die Welpen dann verkaufen. Aber auch hier gilt: Wenn du noch keine Erfahrungen mit eigenen Hunden hast, solltest du auf Nummer sicher gehen. Tipps vom Züchter sind vor allem für Hundeneulinge wichtig!

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Welpenratgeber: Welcher Welpe darf es sein?

Zugegeben, niedlich sind alle Hunde, wenn sie, erst wenige Wochen alt, tapsig auf großen Pfoten ihre ersten Erkundungstouren im Zimmer oder im Garten unternehmen. Die Wahl der richtigen Rasse sollte aber nicht nach dem Welpen-Niedlichkeitsfaktor in den ersten Lebenswochen erfolgen. Befasse dich ausführlich damit, welche Rasse zu dir und deinen Lebensumständen passt. In einem Jahr wirst du es mit einem ausgewachsenen Vierbeiner in der Pubertät zu tun haben. Dann macht es einen entscheidenden Unterschied, ob du dein Zuhause mit einem Dackel oder einem Berner Sennehund teilst.

Folgende Fragen solltest du dir stellen, bevor du dich für einen Hund entscheidest:

  • Erlaubt mein Job, dass ich als Frauchen oder Herrchen ausreichend Zeit mit meinem Hund verbringe?
    Bis zu sechs Stunden können Hunde allein daheim blieben. Das sollte aber nicht die Regel sein – erst recht nicht bei Hundewelpen. Bei unregelmäßigen oder längeren Arbeitszeiten musst du einen vertrauenswürdigen und tierlieben Hundesitter in deiner näheren Umgebung suchen.
  • Welche Rasse passt zu meinen Hobbys?
    Machst du es dir gerne zu Hause und im Garten gemütlich, oder zieht es dich auf lange Wandertouren? Hast du Kinder? Reist du häufig mit den ÖV?
  • Gehört meine Lieblingsrasse zu den Listenhunden? Sollte das der Fall sein, erkundige dich bitte über die Auflagen in deinem Bundesland!
  • Ist der Kleine mein einziger Hund? Hast du bereits andere Hunde hast, müssen sich natürlich alle vertragen. In dem Fall gilt es besonders abzuwägen, welche Rasse du wählst. Auch ob eine Hündin oder ein Rüde neu in deine Familie kommt, ist entscheidend.
  • Wie sind meine Wohnbedingungen?
    In einem Wohnblock solltest du dich für eine kleine, wenig bellende Rasse entscheiden. Im Eigenheim mit Garten darf es auch ein großer Hund sein.
  • Passt mein „Wunschhund“ zu meiner Familie? Wenn du nicht alleine lebst, sollten alle Familienmitglieder in die Wahl des passenden Hundes mit einbezogen werden.

Auch dein Alter spielt bei der Entscheidung für eine bestimmte Hunderasse und beim Welpenkauf eine Rolle. Ein Hund wird durchschnittlich 10 bis 13 Jahre alt. Natürlich kann es sein, dass du dich mit über 60 noch fit fühlst und ein aktiver Mensch bist. Aber, wie sieht es in 10 Jahren aus?

Passt ein Rüde oder eine Hündin besser zu dir?

Bei einem Welpen spielt das Geschlecht noch keine wesentliche Rolle. Das ändert sich aber schnell. Nämlich sobald der Vierbeiner geschlechtsreif wird. Rüden beginnen dann damit, ihre Konkurrenz und das Umfeld ständig im Auge zu haben, während Hündinnen oft einfacher zu handhaben sind.

Ein kurzer Überblick über Vor- und Nachteile von Rüde und Hündin

  • Rüde: Mit der Geschlechtsreife wird aus dem niedlichen kleinen Hundewelpen ein Halbstarker, der sich gerne mal mit Geschlechtsgenossen misst. Dann plustert er sich auf und will allen zeigen, was für ein toller Kerl er doch ist. Damit musst du umgehen können und ihm auch gelegentlich seine Grenzen aufzeigen, wenn es zu viel des Guten ist.

    Du hast zwar, anders als bei einer Hündin, kein Problem mit Läufigkeit oder gar Nachwuchs, aber möglicherweise hin und wieder einen Hund mit Liebeskummer. Das passiert dann, wenn es in der näheren Umgebung eine läufige Hündin gibt. Dann wird dein Rüde nichts unversucht lassen, zu ihr zu gelangen. Er kann sehr ausdauernd sein und winseln oder gar das Futter verweigern und bei der Ernährung Probleme bereiten. Ein Fall für den Tierarzt wird er allerdings dadurch nicht: Im Normalfall geht diese Phase recht schnell vorbei.

  • Hündin: Mit einer Hündin hast du zweimal im Jahr ein Problem, nämlich während der Läufigkeit. Diese dauert jeweils etwa drei bis vier Wochen. Empfängnisbereit ist sie nur wenige Tage. Aber die gesamte Zeit über werden Rüden nicht von ihr lassen wollen. Sie riechen die Hündin auch über weite Distanzen und können ganz schön aufdringlich werden. Aber nicht nur die Herren spielen dann verrückt, auch manche Hündin versucht alles, um zu einem Rüden zu kommen. Du musst sie in dieser Zeit an der Leine führen. Am besten lauft ihr in Gegenden, in denen es nicht zu viele andere Hunde gibt.

    Mitunter wird eine Hündin scheinträchtig. Das kann eine kurze Phase sein. Manchmal nimmt es auch Formen an, die schon als verhaltensgestört angesehen werden müssen. Dann sammelt sie Gegenstände als Welpenersatz und zeigt depressive Züge.

Ganz gleich, wie du dich entscheiden wirst: Dein Tier braucht viel Verständnis, aber muss auch seine Grenzen kennenlernen. Züchter oder erfahrene Hundehalter helfen mit Tipps, wie du und dein Liebling diese Zeit gut überstehen.

Nach dem Welpenkauf: Die Wohnung auf das neue Familienmitglied vorbereiten

Bevor dein Hundebaby einziehen kann, heißt es, deine Wohnung oder dein Haus „welpensicher“ zu machen. Für den Kleinen ist zuerst einmal alles interessant, was sich in seiner Umgebung befindet. Deshalb ist der erste Schritt, bevor ein Welpe einzieht, alle Zimmer zu inspizieren und einige Gegenstände weg- oder umzuräumen:

  • Erkundige dich im Voraus, ob deine Zimmerpflanzen giftig für das Tier sind. Hundewelpen knabbern gern daran. Aber nicht nur das: Sie lieben es auch, in der Erde zu wühlen, können kleinere Pflanzen umwerfen und Vasen kaputt machen.
  • Bis der Kleine stubenrein ist, sollten wertvolle Teppiche in Sicherheit gebracht werden. Es ist normal, dass er anfangs sein Geschäft überall verrichtet.
  • Welpen knabbern gern alles an. Ein Klassiker sind zerkaute Schuhe. Aber auch lange Gardinen oder Polstermöbel sind nicht vor ihnen sicher.
  • Treppen machen dem Welpen wahrscheinlich Angst, es sei denn, du hast ein besonders aufgewecktes Kerlchen erwischt. Dann kannst du die Treppenaufgänge mit einem Kindergitter sichern.
  • Auch elektrische Kabel gehören zur Lieblingsbeute. Daran kann man so schön zerren und sie durchbeißen. Also unbedingt rechtzeitig in Sicherheit bringen!

Dein Hündchen lässt sich mit Sicherheit noch mehr Blödsinn einfallen. Es ist kaum möglich, alle Vorkehrungen zu treffen. Aber du kannst größere Schäden vorbeugen und solltest das unbedingt tun! Dabei geht es nicht nur um materiellen Verlust, sondern auch um die Sicherheit des kleinen Fellknäuels.

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Welpenratgeber für die Ausstattung – das braucht dein Welpe

Noch bevor das neue Familienmitglied einzieht, muss die Grundausstattung besorgt werden. Der Züchter oder das Tierheim geben dir Auskunft, welches Futter der Kleine bisher bekam. Zumindest anfangs solltest du ihm dieses weiterhin anbieten. Er wird ohnehin schon aus seiner gewohnten Umgebung genommen und muss sich dir anpassen. Dann muss wenigstens das Futter das gleiche sein. Und dafür braucht er, ebenso wie für Wasser, leicht zu reinigende, rutschfeste Näpfe.

Sein Bettchen oder Kissen wird er besonders gerne in Beschlag nehmen, wenn er von „zu Hause“ seine Decke mitnehmen darf. Die riecht vertraut und macht ihm das Umgewöhnen leichter. Es ist wenig sinnvoll, das teuerste Hundebett zu kaufen. Wahrscheinlich wird der Welpe es ohnehin zerkauen und nur ein paar Monate darin schlafen. Hauptsache, es ist gemütlich und groß genug, um sich auch mal so richtig ausstrecken und rekeln zu können.

Im Zoofachhandel findest du jede Menge Welpenspielzeug. Wähle nur wenig aus, um deinen Vierbeiner nicht zu überfordern. Wichtig ist, dass das Spielzeug speziell für Welpen angeboten wird. Kleine Teile, die sich lösen können, könnten ihm zum Verhängnis werden.

Eine Hundebox ist nicht nur für den Transport nützlich, sondern bietet dem Welpen auch eine gesicherte „Unterkunft“, um zur Ruhe zu kommen. Am besten kaufst du gleich eine größere, sodass du sie auch später noch verwenden kannst, wenn dein Liebling ausgewachsen ist.

Natürlich werden auch Leine und Halsband benötigt. Für kleine Hunde kann ein Brustgeschirr die bessere Wahl sein. Der Züchter kann auch hier wertvolle Tipps geben. Hast du deinen Welpen nicht von einem Züchter gekauft, hilft dir das Personal im Zoofachgeschäft bei der Auswahl. Hier erfährst du auch, welches Zubehör du benötigst, wenn du den Welpen im Auto mitnehmen möchtest.

Letztendlich solltest du noch rechtzeitig eine Bürste sowie eine Zeckenzange kaufen.

Die Sozialisierung von Welpen

Wie die Hundemama den Charakter des Welpen beeinflusst

Wenn der Welpe zu dir kommt, bringt er bereits erste Erfahrungen mit. Seine Mama hat im Idealfall schon in der ersten Lebenswoche angefangen ihn zu erziehen. Wollte sie sein Fell pflegen, musste er sich fügen. Und saugen durfte er nur dann, wenn Mama es erlaubte. Zwar ist jede Hundemutter anders, während die eine viel durchgehen lässt, zeigt sich die andere strenger. Aber so ganz ohne Richtlinien wuchs der Kleine bisher garantiert nicht auf. Auch beim Spiel mit seinen Geschwistern lernte er erste Regeln. Und noch etwas wurde ihm bisher (hoffentlich) vermittelt: Geborgenheit, Aufmerksamkeit und Vertrauen. Leider ist das nicht immer der Fall.

Ist die Mutter ängstlich oder aggressiv, überträgt sich das auf die Hundewelpen. Gab es bisher keinen Kontakt mit Menschen und musste der Welpe bereits ständig auf der Hut sein, hat das Folgen. Dann wird es in der Regel schwieriger, den Kleinen zu sozialisieren. Deshalb nochmals der Hinweis, dass für Hundeanfänger der niedliche Welpe der griechischen Straßenhündin zumeist eher nicht geeignet ist! Immer wieder bringen Touristen Hunde, die wild geboren wurden, mit nach Deutschland und kommen mit ihnen nicht zurecht. Die Vierbeiner landen letztendlich im Tierheim und müssen sich erneut in einem fremden Umfeld zurechtfinden. Bis sich hoffentlich jemand in sie verliebt und ihnen ein Zuhause bietet. Dann fangen die Eingewöhnungsphase und das Sozialisieren nochmals von vorn an.

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Der Züchter und dein Welpe

Ein professioneller Züchter wählt die Eltern bewusst aus, um die angeborenen Anlagen des Hundes zu beeinflussen. Er beginnt etwa in der dritten Woche damit, die Kleinen zu sozialisieren. Du solltest die Möglichkeit nutzen, deinen Kleinen öfters beim Züchter zu besuchen, um zu sehen, wie er aufwächst. So lernt dich der Welpe bereits ein bisschen kennen, was ihm den Abschied von seiner Familie leichter machen wird.

Ideal ist, wenn der Welpe in ein ähnliches Umfeld geboren wird, wie er es später bei dir vorfindet. Ein Hundebaby von einem Bauernhof wird sich beispielsweise schwerer ins Stadtleben eingewöhnen. Ist der kleine Hund von Anfang an von Kindern umgeben, macht er mit diesen gute oder schlechte Erfahrungen. Davon hängt ab, ob er später eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber deinen oder den Nachbarskindern haben wird.

Normalerweise wird der Züchter den Welpen mit ungefähr acht Wochen – im zweiten oder dritten Lebensmonat abgeben. Anschließend sollte er für dich immer ein offenes Ohr haben. Schön ist es für alle Beteiligten, wenn ihr euch nach einiger Zeit besucht. Mitunter bieten Züchter auch an, den Hund später als Feriengast aufzunehmen, wenn du zum Beispiel verreisen oder ins Krankenhaus musst.

Welpenratgeber: Jetzt geht es nach Hause

Die ersten Zeit solltest du die kleine Fellnase nicht alleine zu Hause lassen. Es ist ideal, wenn du Urlaub nehmen kannst. Ist das nicht möglich, hole ihn am besten an einem Freitag nach Feierabend beim Züchter ab. So bleiben euch immerhin ein Abend und zwei ganze Tage Zeit, sich aneinander zu gewöhnen.

Notiere dir am besten vor dem Abholen alle Fragen, die du dem Züchter noch stellen möchtest – etwa zur Ernährung von Hundewelpen. Besprich auch mit ihm, wann du ihn anrufen kannst und nutze ihn im besten Fall als Ratgeber. Vielleicht hast du noch etwas auf dem Herzen. Und wenn nicht, ist es beruhigend zu wissen, dass jederzeit ein Ansprechpartner da wäre.

Du solltest auf jeden Fall in Erfahrung bringen, wie viele Mahlzeiten der Kleine bisher erhielt, wann die Fütterung stattfand und wie seine Ernährung aussieht. Was sind seine Lieblingsspielzeuge? Ist er geimpft? Was hat er schon erlebt? Gute Züchter packen ein paar Dinge als Abschiedsgeschenk für den Welpen ein. Zum Beispiel ein Kissen, dass nach seiner Mama riecht oder ein paar Portionen Lieblingsfutter.

Für die Heimfahrt sollte der Transportkorb oder die Transportbox mit saugfähigen Unterlagen ausgestattet sein. Wenn möglich, nimm eine zweite Person mit. Sollte die Fahrt länger dauern, sind ausreichend Pausen wichtig. So wird die Trennung von der gewohnten Familie für den Welpen nicht so dramatisch. Es kann zwischendurch auf kleinen Ausflügen viel Spannendes entdecken. Vielleicht schläft es sogar über die vielen neuen Eindrücke ein. Du musst aber auch damit rechnen, dass es ihm vielleicht auf der Fahrt schlecht wird. Möglicherweise bekommt der Vierbeiner vor Aufregung Durchfall. Das ist normal und kein Grund, übermäßig besorgt zu sein.

Endlich mit dem Welpen zu Hause!

Sei nicht enttäuscht, wenn dein Welpe nach der Ankunft in seinem neuen Zuhause anders reagiert als erwartet. Für ihn war der Tag anstrengend. Und er weiß im Moment noch nicht einzuordnen, wie ihm geschieht. Mama, Geschwister und Züchter sind nicht mehr da. Du bist ihm fremd. Die anderen Familienmitglieder ebenso. Er ist müde, vielleicht auch überdreht. Eigentlich sollte er jetzt viel Ruhe haben. Aber da gibt es jede Menge neue Eindrücke! Zeige ihm einfühlsam sein neues Reich. Er möchte sehen, wo sein Futter und Wasser stehen und wo sein Schlafplatz ist. Liegt im Hundebettchen Mamas Kissen oder Decke, zieht er sich vielleicht erst einmal dahin zurück.

Fange auf keinen Fall sofort mit der Erziehung an. Die ersten paar Tage braucht das Hundebaby Ruhe und die Möglichkeit, deinen Tagesablauf kennenzulernen. Bitte Besucher um Verständnis, dass sie erst nach der Eingewöhnungsphase vorbeikommen, um das neue Familienmitglied zu begrüßen.

Auch Hunde können Heimweh empfinden und wahrscheinlich wird das bei deinem Welpen der Fall sein. Zwei bis drei Nächte darfst du ihm besonders viel Nähe geben, indem sein Körbchen neben deinem Bett steht. Manche Hundebesitzer legen sich sogar die ersten Nächte zu dem kleinen Fellknäuel auf den Boden. So merkt es rasch, dass es nicht alleine ist und fühlt sich beschützt und behütet. Allerdings sollte so nach und nach der nächtliche Abstand vergrößert werden. Das Ziel sollte sein, dass der Welpe so bald als möglich lernt, in einem anderen Zimmer als sein Mensch zu schlafen.

Was heißt eigentlich Sozialisierung?

Nach der ersten Eingewöhnungsphase solltest du sofort mit der Hundeerziehung beginnen. Allgemein wird dabei von Sozialisierung gesprochen. Der Welpe muss den Umgang mit Menschen und Artgenossen sowie anderen Tieren lernen. Das Ziel der Sozialisierung ist, dass er mit dir kommuniziert, deine Signale richtig deuten kann und in verschiedenen Situationen angemessen reagiert.

Ein Fehler, den viele Hundehalter machen, ist, mit der Sozialisierung erst zu beginnen, wenn der Vierbeiner dem Welpenalter entwachsen ist. Das ist dann ein schwieriges Unterfangen. Schon nach wenigen Monaten kommt der Hund in die Pubertät. Und mal ehrlich, wer würde schon sein Kind erst im Teenageralter erziehen wollen? So ist eine Welpenerziehung in aller Regel schon ab dem ersten Lebensmonat sinnvoll.

Ein Welpe kann bereits mit etwa acht Wochen vieles lernen, was ihn zu einem guten Freund und Begleiter macht. Was du ihm jetzt beibringst, ist wichtig für ein ganzes Hundeleben. Das heißt: Im Alter bis ungefähr 14 Wochen entscheidet sich, ob der Vierbeiner selbstsicher und entspannt durchs Leben geht. Jetzt wird der Grundstein dafür gelegt, ob er sich mit Menschen allgemein und mit Kindern im Besonderen versteht. Ob er andere Tiere akzeptiert, brav an der Leine läuft und ob er ein zuverlässiges, gehorsames Familienmitglied wird.

Mit dem Welpen in die Hundeschule

Es ist nicht Pflicht, aber empfohlen, für eine konsequente und liebevolle Welpenerziehung mit ihm in die Hundeschule zu gehen. Angeboten werden sowohl Einzel- als auch Gruppenunterreicht. Vor allem die Welpengruppe wird dem kleinen Spaß machen. Mit verschiedenen Rassen zu toben, zu spielen und zu lernen, ist ein wichtiger Schritt, sich mit anderen Hunden zu verstehen. Ein junger Hund sollte grundsätzlich die Möglichkeit bekommen, regelmäßig mit Artgenossen zusammenzukommen. In der Welpenschule erfährt dein Liebling, wie andere Rassen sich verständigen und kann später beim Aufeinandertreffen Körperhaltung und Gesten verstehen.

In Einzelstunden ist dein Welpe der Mittelpunkt. Er lernt ganz normale Alltagssituationen kennen und damit umzugehen. Aber nicht nur er hat zu lernen: Auch du wirst geschult, wie du mit Liebe, Konsequenz und Geduld schwierige Situationen in den Griff bekommst und Probleme verhinderst.

Sitz, Platz, Aus – durch Welpenratgeber Kommandos beibringen und Welpenerziehung beginnen

Ein Hund muss in jeder Situation auf gewisse Kommandos hören. Das wichtigste ist „Hierher!“. Aber auch Sitz, Platz und Aus muss jeder Hund befolgen. Du benötigst viel Geduld, bis dein Vierbeiner verstanden hat, was von ihm verlangt wird. Kommandos sind einerseits wichtig, um entspannt miteinander in einer Wohnung zu leben. Anderseits dienen sie beim Gassigehen oder Toben auf einer Wiese der allgemeinen Sicherheit.

Sei nicht enttäuscht, wenn dein Welpe etwas länger braucht als der von anderen Hundehaltern. Jeder Hund hat einen eigenen Charakter und der eine lernt schneller, der andere braucht etwas länger. Spare nicht mit Lob und Belohnungen. Vor allem aber soll es euch beiden Freude machen, Kommandos einzustudieren. Gib auf keinen Fall auf! Nur wenn dein Hund folgt, kann er dich in die Stadt begleiten, könnt ihr stressfrei mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen und viel Spaß zusammen haben.

Sobald die wichtigsten Kommandos sitzen, könnt ihr Kunststücke trainieren. Das beliebteste ist sicher: Gib Pfötchen! Auch wenn dein Vierbeiner nicht versteht, warum er das tun soll, merkt er schnell, dass er damit Freude auslöst.

Körperpflege und Stubenreinheit

Es gibt für die kleinen Hundewelpen so viel zu lernen. Und nicht alles ist angenehm. So schmerzt es zum Beispiel, wenn eine Zecke entfernt wird. Aber es nützt alles nichts: Er muss das über sich ergehen lassen. Auch die Fellpflege und sonstige Pflege sollte von Anfang an konsequent durchgeführt werden, auch wenn sich der kleine Kerl noch so sträubt. Alles, was ein Welpe lernt, nimmt der erwachsene Hund später gelassener hin. Natürlich solltest du dem kleinen Wollknäuel nicht gewaltsam das Fell bürsten. Aber mit etwas Geduld, viel Lob und der Aussicht auf ein Leckerli und einer kleinen Fütterung, klappt es bestimmt.

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Eine besondere Herausforderung ist es, einem Welpen beizubringen, stubenrein zu werden. Kaum wird er gelobt, weil er brav an einem Baum Pipi gemacht hat, schimpft man mit ihm, wenn er die große Zimmerpflanze für sein Geschäft auswählt. Das zu verstehen ist für ihn nicht einfach.

Solange das Hundebaby noch nicht selber angibt, wenn es raus muss, gilt: Nach dem Fressen, nach dem Spielen sowie vor und nach dem Schlafen geht es sofort eine Runde ins Freie. Ein deutliches Anzeichen, dass es eilt ist übrigens, wenn sich das Hündchen im Kreis dreht und am Boden schnuppert.

Bitte nicht schimpfen, wenn deinem Welpen doch mal ein Malheur passiert. Und vergleiche deinen Vierbeiner nicht mit denen von anderen Hundehaltern. Auch bei Menschenkindern ist es individuell, wie lange sie Windeln tragen müssen.

Die Körpersprache des Welpen verstehen

Ein Hund ist sehr empathisch. Er versteht oft schneller als deine Partnerin oder dein Partner, wie es dir gerade geht. Und er reagiert darauf. Wenn dein Welpe bei dir einzieht, bringt er schon eine ganze Auswahl an Mimik, Lauten und Körpersprache mit. Wahrscheinlich wirst du diese sehr schnell verstehen. Mensch und Hund können sehr gut miteinander kommunizieren. Je mehr Zeit ihr miteinander verbringt, desto schneller kann dein Vierbeiner auch deine Sprache „decodieren“.

Hier ein kleine Übersetzungshilfe Hund – Mensch

  • Hinterteil in die Höhe strecken und Kopf zwischen die Vorderpfoten legen: Dein Welpe möchte spielen.
  • Pföteln, das heißt, der Hund hebt eine Pfote an: Er fühlt sich unwohl und möchte zeigen, dass er friedlich ist. Diese Beschwichtigungsgeste sieht man häufig gegenüber ranghöheren Hunden. Dich jedoch möchte dein Welpe lediglich mit dieser Geste zum Spielen auffordern.
  • Knurren und Murren: Welpen kennen Aggressionen noch kaum und wahrscheinlich übt der Kleine noch. Vielleicht hat er es von einem erwachsenen Hund abgeschaut. Ab Pubertät heißt es aber ganz klar, dass ihm gerade unbehaglich zumute ist.
  • Auf den Rücken legen: Das Tier unterwirft sich und möchte Stärkere oder uns Menschen beschwichtigen. Allerdings wälzt sich manch ein Vierbeiner während des Streichelns auf den Rücken, dann ist ihm einfach wohlig und er möchte, dass du am liebsten gar nicht mehr aufhörst.
  • Gähnen: Nicht immer ist Gähnen ein Zeichen von Müdigkeit. Manchmal zeigt es auch Unsicherheit und der Hund möchte beschwichtigen.
  • Heulen wie ein Wolf: Der kleine Kerl fühlt sich verlassen und ruft nach seinem Rudel. Dein Welpe ist einsam und möchte in deiner Nähe sein.

Dein Welpe und du: ein Welpenratgeber-Fazit

Du hast dir einen Vierbeiner gewünscht, der mit dir die nächsten Jahre durch dick und dünn geht. Nun ist das kleine Fellknäuel bei dir eingezogen und du hast die Verantwortung dafür übernommen. Damit ein guter Start ins Hundeleben gelingt, ist es wichtig, dich rechtzeitig mit artgerechter Haltung, Pflege und Erziehung deines Welpen zu befassen.

Scheue dich nicht, Hilfe vom erfahrenen Ratgeber anzunehmen, wenn du einmal überfordert bist. Du kannst dich an den Züchter oder an eine Hundeschule wenden. Auch erfahrene Hundebesitzer geben gerne Tipps zur Hundeerziehung. Du wirst schnell in Kontakt zu anderen Hundefreunden kommen. Ein Welpe bringt dich mit vielen Menschen zusammen: Wer kann schon einfach vorbeilaufen, wenn so ein süßes Hundebaby an der Leine auf dem Weg entlang tapst.

In jeder Hinsicht wird ein Welpe dein Leben bereichern und bei guter Erziehung viele Jahre dein treuer Begleiter und Freund sein!

Bildnachweis: © nataba | Adobe Stock

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