Hund und Katze: Wie aus Feinden schnell Freunde werden

Obwohl Hunde und Katzen oft als Feinde dargestellt werden, können sie bei sorgfältiger Einführung und Zusammenführung tatsächlich sehr gut miteinander auskommen. Wenn ein Haustier oder beide Tiere in einem früheren Zuhause mit dem anderen gelebt haben, ist der Einführungsprozess wahrscheinlich einfacher. Es empfiehlt sich trotzdem, die folgenden Ratschläge zu befolgen, denn eine sanfte Zusammenführung ist weitaus sicherer als eine eilige und führt hoffentlich dazu, dass beide Haustiere gut miteinander auskommen werden.

Online-Hundeschule 30 Tage gratis: Trainiere wo & wann du willst!

Leinenführigkeit✓ Rückruftraining✓ Welpen 1×1✓ 100% alltagstauglich✓ Hunderatgeber✓ Know-how von Hunde-Expertinnen✓ Teste jetzt die Hundewiese® Online-Hundeschule 30 Tage lang kostenlos ⇒

Hund und Katze aneinander gewöhnen: Diese Vorbereitungen solltest du treffen

Unabhängig davon, ob du deinem Hund eine neue Katze vorstellst oder umgekehrt – zuallererst sollte ein sicherer Bereich für die Katze bereitstehen, zu dem der Hund keinen Zugang hat. Wenn du eine neue Katze aufnimmst, ist ein freier Raum dazu ideal, da sie Zeit braucht, um sich an ihre neue Umgebung anzupassen. Wenn jedoch ein neuer Hund mit in die Wohnung kommt, wähle für diesen Hund einen Bereich aus, zu dem wiederum die Katze keinen Zugang hat. Die Einführung eines neuen Hundes wird die Katze in fast jedem Fall verunsichern, weshalb du ihr den Zugang der Tiere zu Nahrung etc. sichern solltest.

Treppenschutzgitter sind bei der Einführung und Zusammenführung von Katzen und Hunden von unschätzbarem Wert, da sie es den Haustieren ermöglichen, sich sicher zu sehen und zu riechen, bis sie sich gegenseitig akzeptieren. Sie sind in verschiedenen Höhen erhältlich. Einige haben sogar eingebaute Katzenklappen, damit sich die Katze frei bewegen kann.

Die Installation eines Schutzgitters ist eine gute Idee, vor allem wenn die Katze zuvor noch nicht mit Hunden zusammenlebte oder generell eher nervös ist. Es ist auch wichtig sicherzustellen, dass dein Zuhause viele hochgelegene Stellen hat, auf die eine Katze leicht flüchten kann. Katzen rasten gerne und verstecken sich gerne in höheren Lagen, was im späteren Einführungsprozess besonders wichtig sein wird.

Junge Kätzchen sind aufgrund ihrer Größe anfälliger und da sie normalerweise verspielter und aktiver sind als eine erwachsene Katze, erregen sie auch eher den Hund. Aus Sicherheitsgründen wird die erste Annäherung am besten durch Platzieren der kleinen Katz in einer Hundekiste durchgeführt. Die Hundekiste sollte groß genug sein, um ein Katzenklo, einen Kratzbaum, ein Bett und Versteckmöglichkeiten zu bieten. Erlaube dem Kätzchen, sich daran zu gewöhnen, sich vor dem Treffen mit dem Hund in der Kiste zu befinden.

Auch interessant: Schluckauf bei Hunden: Harmlos oder gefährlich?

Was bedeutet der Duft für Hunde und Katzen?

Für Katzen und Hunde ist der Geruch für die Kommunikation äußerst wichtig. Du kannst das neue Haustier erfolgreicher in dein Zuhause integrieren, indem man sicherstellt, dass es nach „Zuhause“ riecht, bevor es eingeführt wird. Mit diesem Vorgang kann man bereits beginnen, bevor das neue Haustier mit nach Hause kommt. Es funktioniert zum Beispiel, indem die Bettwäsche zwischen den Haustieren ausgetauscht wird, sofern dies möglich ist. So lernen sie sich gegenseitig kennen, noch bevor sie sich treffen.

Eine Katze benötigt einige Tage Zeit, um sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Auf diese Weise hat man auch genügend Zeit, um den wichtigen Prozess des „Duftwechsels“ durchzuführen. Streichel dazu jedes Tier, ohne Hände zu waschen, um Düfte zu mischen.

Online-Hundeschule 30 Tage gratis: Trainiere wo & wann du willst!

Leinenführigkeit✓ Rückruftraining✓ Welpen 1×1✓ 100% alltagstauglich✓ Hunderatgeber✓ Know-how von Hunde-Expertinnen✓ Teste jetzt die Hundewiese® Online-Hundeschule 30 Tage lang kostenlos ⇒

Wie sollte der erste Sichtkontakt verlaufen?

Wo die erste Annäherung passiert, hängt von der Gestaltung des Hauses ab. Stelle jedoch in jedem Fall sicher, dass die Katze einen einfachen Weg zurück in ihren „sicheren Bereich“ hat. Eine der wichtigsten Regeln bei der gegenseitigen Vorstellung von Katzen und Hunden ist sicherzustellen, dass der Hund die Katze nicht verfolgt. Selbst wenn der Hund die Katze nicht verletzen möchte, wird sie sich bedroht fühlen.

Lege deinen Hund an die Leine hinter einem Treppengitter und halte Leckereien für ruhiges und entspanntes Verhalten bereit. Nun können sich Katze und Hund sehen und sich nähern, falls sie es möchten. Die meisten Katzen verbringen gerne Zeit mit dem „Beobachten“ und nehmen sich Zeit, um zu entscheiden, ob sie sich sicher nähern können oder nicht. Es ist wichtig, dass sie dies in ihrer eigenen Geschwindigkeit tun dürfen.

Dein Hund zeigt in dieser Phase wahrscheinlich Interesse. Wenn er übermäßig aufgeregt ist und anfängt zu bellen, versuche ihn abzulenken oder weiter weg zu bewegen. Ein kurzer Blick auf die Katze ist absolut in Ordnung, aber wenn es zu lange dauert, verwende Futter, um die Situation zu unterbrechen. Bitte nicht vergessen, den Hund für das gute Verhalten zu loben.

Wenn eines der Haustiere verängstigt erscheint, halte sie wieder einige Zeit auseinander. In dem Fall sollte man es einfach am nächsten Tag erneut versuchen. Wer diese kontrollierten, kurzen Kennenlern-Phasen aufrechterhält, sollte bald mit mehr Vertrauen von Seiten der Katze belohnt werden und auch die Aufregung des Hundes verringern.

Die gute Beziehungen nach der Zusammenführung der Tiere pflegen

Wenn sich die Dinge in die richtige Richtung entwickeln, kannst du der Katze und dem Hund die Möglichkeit geben, etwas freier zu interagieren. Zur Sicherheit sollte der Hund zu Beginn jedoch weiterhin an der Leine gehalten werden. Vor allem Rassen, die gerne jagen, wie z. B. Terrier oder Greyhounds, müssen möglicherweise gut unter Kontrolle gehalten werden, bis sie gelernt haben, dass die Katze nicht gejagt werden soll. Besonders bei jungen und energischen Hunden, die leicht aufzuregen sind, ist Vorsicht angebracht.

Wenn alles gutgeht und sich beide Tiere nach der Zusammenführung wohlfühlen, darf man es gerne auch ohne Leine beim Hund versuchen. Stelle jedoch weiterhin sicher, dass sich die Katze an einen sicheren Ort zurückziehen kann. Auch in der Folge sollten die beiden Haustiere nicht unbeaufsichtigt zusammenbleiben, bis du dir sicher bist, dass sie zusammen gut auskommen.

Katzenfutter ist auch für den Hund äußerst verlockend. Ebenso kann eine Katzentoilette sehr verlockend sein und sollte außerhalb der Reichweite des Hundes gehalten werden. Katzen müssen privat auf die Toilette gehen. Wenn der Hund leicht auf die Katzentoilette zugreifen oder die Katze beim Toilettengang belästigen kann, ist die Katze wahrscheinlich verzweifelt.

Bedenke, dass alle Haustiere sehr unterschiedlich sind und man in dem Tempo arbeiten muss, mit dem sie sich wohl fühlen. Einige Einführungen werden ohne Probleme schnell voranschreiten, andere können jedoch mehrere Wochen oder gar Monate dauern. Es ist wichtig, dass du dabei langsam, sorgfältig und geduldig vorgehst. Nur so werden deine Katze und dein Hund friedlich zusammenleben oder vielleicht sogar die besten Freunde werden.

Bildnachweis: © famveldman | Adobe Stock

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Erziehungsfehler bei Hunden vermeiden – und Problemen vorbeugen

Die Hundeerziehung ist viel Arbeit. Denn Erziehungsfehler deines Hundes können starke Auswirkungen haben. Lese hier mehr über die 8 häufigsten Fehler und wie du diese, sogar im erwachsenen Hundealter, wieder korrigieren kannst »

Umzug: So gewöhnst du deinen Liebling schnell an das neue Zuhause

Hunde sind Gewohnheitstiere: aber mit einigen Tipps und der richtigen Vorbereitung, fühlt sich dein Liebling schnell im neuen Zuhause angekommen. Jetzt weiterlesen »

Leinenführigkeit: entspanntes Gassi gehen mit erwachsenen Hunden

Wie wäre es, wenn dein Hund ganz entspannt an lockerer Leine neben dir Gassi geht? Das funktioniert! Aber: die Leinenführigkeit muss trainiert werden. Mit diesen Tipps wird dir das gelingen. Jetzt weiterlesen »